Bauweise
Wärmedämmung
Stroh (hier stellvertretend auch für Gras, Schilf usw.) ist ein ausgesprochener Exot in der Wärmedämmung. Trotzdem ist Stroh ein interessanter Dämmstoff und hat im Vergleich zu herkömmlicher Dämmung Vorteile:
- Der Energieverbrauch bei der Herstellung ist deutlich geringer als etwa von Polystyrol oder Mineralwolle.
- Der Dämmwert des diffusionsoffenen, also wasserdampfdurchlässigen, Stoffs ist mit 0,13 W/m²K ausgesprochen günstig.
- Das Material ist einfach wieder abbaubar, sollte es einmal zum Abbruch kommen – auch das ist wichtig für die Gesamtenergiebilanz.
Von der Herstellung über die Verwendung bis zur Entsorgung wird die positive ökologische Bilanz von Holzfaserdämmstoffen vor allem dadurch bestimmt, dass ein nachwachsender Rohstoff aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern verwendet wird.
Hinsichtlich der späteren Entsorgung können Restmengen und Dämmplatten aus Abbruch oder Rückbau beispielsweise von holzverarbeitenden Betrieben, die über Feuerungsanlagen mit mind. 50 kW Nennwärmeleistung verfügen, verbrannt werden. Zerkleinerte Materialreste von nicht für spezielle Einsatzzwecke hydrophobierten Holzfaserdämmplatten können sogar kompostiert werden.
Die meisten am Markt befindlichen Produkte verfügen heute über eine anerkannte bauökologische Zertifizierung wie z.B. natureplus©, was die positive Gesamtbilanz unterstreicht. Die Wärmeleitfähigkeit bei den meisten Produkten von ca. 0,045 W/mK, der gute, sommerliche Wärmeschutz, der gute Schallschutz und die universelle Einsatzfähigkeit der Holzfaserplatten hat die Holzfaser zu den am meisten verwendeten Dämmstoffe werden lassen, wenn es um den ökologischen Hausbau geht.
Zellulose Dämmung existiert sowohl in Plattenform als auch als loser Dämmstoff. Da sie oftmals aus altem Zeitungspapier besteht, ist sie ein sehr gutes Beispiel für gelungenes Recycling.
Die Dämmwirkung der Zellulose Dämmung ist gut, der Energiebedarf bei der Produktion gering und auch die Preise der Zellulose Dämmung sind im Vergleich zu anderen Naturdämmstoffen recht niedrig.
Die Wärmeleitfähigkeit bei dem meisten Produkten von ca. 0,045 W/mK, der gute sommerlicher Wärmeschutz und der gute Schallschutz spricht für die Zellulose, wenn es um den ökologischen Hausbau geht.
Grundlage sind naturbelassene Fichtenhobelspäne, die im Herstellungsprozess mit Tonmehl, der Grundlage des Lehms, überzogen werden - ein reines Naturprodukt ohne weitere Zusatzstoffe. Lehm ist ein konservierender und dampfdiffusions-offener Baustoff sowie feuchteregulierend und schalldämmend.
Neben seinem hohen Dämmwert (Wärmeleitfähigekeit ca. 0,042) hat das Produkt die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu regulieren.
Steinwolle-Dämmung gibt es als Filz oder Platte und wird meist in Dachschrägen, Leichtwänden und Fassadendämmung eingesetzt.
Dämmplatten aus Steinwolle besitzen eine gute Wärmedämmung, eine gute Resistenz gegen Schimmel und Ungeziefer und sind vollkommen hitzebeständig und unbrennbar, sodass sich bei einem Brand keine giftigen Gase entwickeln können. Durch diese Eigenschaft vermindert sich generell die Brandgefahr an den Stellen, an denen Steinwolle eingesetzt wird.
Steinwolle ist an sich ökologisch unbedenklich, da sie aus vulkanischem Gestein hergestellt wird und somit auch genügend Rohstoffe vorhanden sind. Dadurch lässt sie sich auch problemlos recyceln. Allerdings hat sie den Nachteil, dass bei der Herstellung sehr viel Energie verbraucht wird und sie nicht kompostiert werden kann.
Glaswolle stellt eine Verbindung aus mineralischen und synthetischen Substanzen dar. Bei der Herstellung von Glaswolle wird in den meisten Fällen auf Altglas zurückgegriffen, welches mit Kalkstein- oder Sandbeimischung aufgeschmolzen wird.
Die Verwendung von Glaswolle als Dämmstoff bietet diverse Vorteile. Der hervorstechendste ist der günstige Preis, die sehr gute Dämmeigenschaft, die Resistenz gegenüber Schimmel und Ungeziefer, sowie die guten Brandschutzeigenschaften und ein guter Schallschutz.
Als nachteilig einzustufen ist die Tatsache, dass die Dämmmatten nur dort eingesetzt werden können, wo keine Feuchtigkeit eindringt und keine starken Druckbelastungen entstehen. Ein weiterer Nachteil ist der sehr hohe Energieaufwand, welcher bei der Glaswolle-Produktion benötigt wird. Glaswolle Dämmungen sind daher eher nicht als umweltfreundlich einzustufen.
Generell verfügt Styropor über hervorragende Dämmeigenschaften. Es weist eine relativ geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,035 - 0,045 W/(m K) auf, verfügt über eine hohe Feuchtigkeitsbeständigkeit und ist durch seinen Verwitterungsschutz sehr langlebig.
Styropor wird auch in loser Form für die Einblasdämmung bei der Kerndämmung hergestellt. Anwendung findet es auch bei der Dach- und Fassadendämmung und ist damit vielseitig einsetzbar. Nicht zu vernachlässigen sind oftmals auch die generell geringen Kosten gegenüber anderen Dämmstoffen.
Unglücklicherweise ist Styropor entflammbar, im Brandfall ist von einer starken Qualmbildung auszugehen. Der Schmelzpunkt von Styropor liegt bei gerade einmal 240 °C. Bei einem Hausbrand werden allerdings schnell Temperaturen von über 1.000 °C erreicht. Ein weiterer Nachteil dieses Dämmstoffes ist die begrenzte Verfügbarkeit des Rohstoffes Mineral- und Erdöl, welches bei der Styroporproduktion in großen Mengen gebraucht wird. Zudem muss auch während der Produktion noch viel Energie aufgewandt werden, was eine hohe CO2-Emission nach sich zieht. Zur Herstellung von einem Kubikmeter EPS-Dämmung wird etwa 200 bis 750 kWh Primärenergie benötigt.
Natürliche Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen beeinflussen das Klima weniger negativ. Vor allem wenn die Rohstoffe regional erzeugt wurden. Hier wären vor allem Zellulose, Holzfaser/wolle und Hanf zu nennen. Ebenso bleibt Styropor auch hinsichtlich des sommerlichen Wärmeschutzes hinter den natürlichen Dämmstoffen zurück.